Axel Heymann
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Wie ist das, wenn man mit 22 Jahren als Dozentin in der Berufsschule vor Auszubildenden steht, die zum Teil genauso alt sind wie man selbst? „Ein bisschen unreal fühlt sich das schon immer noch an“, erzählt Luise Heinrich lächelnd. Andererseits mache es aber auch viel Spaß, Wissen weiterzugeben und andere junge Leute auf ihrem Weg zu begleiten. Dank der Aufstiegsfortbildung zur Meisterin im Kosmetikgewerbe in njumii – das Bildungszentrum des Handwerks in Dresden tut sie das nun schon seit einigen Monaten.
Mit Menschen arbeiten wollte die junge Frau schon immer. Dass dies in der Kosmetikbranche sein würde, war aber nicht von Anfang an klar. „So wie viele Jugendliche habe ich überlegt, was ich später gern machen möchte, habe mich mit Leuten unterhalten, mich auch bei der Arbeitsagentur informiert. Da ich mich auch sehr für das Thema Beauty interessiert habe, lag ein Praktikum in diesem Bereich nahe“, erzählt Luise Heinrich. In Zittau im Dreiländereck, wo sie aufgewachsen ist, sei es gar nicht so einfach gewesen, einen Praktikumsplatz zu finden. Doch schließlich klappte es – und die Schülerin war begeistert. „Ich wusste danach, dass ich diesen Weg gehen will“, sagt sie.
War die Praktikumsauswahl noch schwierig, hatte sie bei der Ausbildungsplatzsuche sofort Erfolg. Als sie die Ausbildung im Kosmetikstudio von Elke Städtler in Dresden-Niedersedlitz begann, ahnte Luise Heinrich freilich noch nicht, dass sie einen echten Glückstreffer gelandet hatte. „Meine Chefin hat mich von Anfang an super unterstützt. Sie hat mir auch früh gezeigt, wie man sich in dem Beruf weiterentwickeln kann, zum Beispiel eben durch die Meisterschule“, erzählt sie. Durch Elke Städtler erfuhr sie auch von der Möglichkeit, diese Fortbildung in njumii - das Bildungszentrum des Handwerks zu absolvieren.
Gesagt, getan – mit dem Gesellenbrief in der Tasche setzte sich Luise Heinrich, die inzwischen nach Dresden gezogen war, gleich wieder auf die Schulbank. Die Teilbereiche Fachtheorie und Fachpraxis ging sie in Teilzeit an – neben dem Job. Den betriebswirtschaftlichen Teil absolvierte sie in Vollzeit. Im vierten Modul lernte sie, wie man sein Wissen richtig weitergibt und erlangte damit die Ausbildereignung. Doch, das sei schon sehr anstrengend gewesen. „Mein Freund hat mir in dieser Zeit viel abgenommen, auch meine Familie und meine Chefin standen immer hinter mir“, erzählt Luise Heinrich. Um einen Ausgleich zum Lern-Marathon zu finden, hatte sie ihr liebstes Hobby wiederentdeckt. In ihrer Heimatstadt hatte sie zwölf Jahre lang getanzt. Das tut Luise Heinrich inzwischen auch wieder in Dresden.
Und auch im Bildungszentrum njumii an der Handwerkskammer Dresden habe man für jedes Problem ein offenes Ohr gefunden. „Ich habe mich während der Fortbildung gut aufgehoben gefühlt“. Seit April ist sie nun ganz offiziell Meisterin ihres Fachs und neben ihrer Arbeit im Kosmetikstudio Städtler Dozentin an der Berufsschule für Kosmetik. Mit Anfang 22 hat sie damit beruflich schon viel erreicht. Vor allem aber konnte sie ihren Wunsch, mit Menschen zu arbeiten, auf die vielleicht schönste Weise umsetzen. Die Freude darüber und die Begeisterung für ihr Fach sind ihr anzumerken – beides gibt sie nun gern weiter.